Im Bürgerbegegnungszentrum „Storp9“ im Essener Südostviertel steht in den Osterferien die Sprachförderung für Kinder im Mittelpunkt. Vom 14.-25.04.2025 nehmen täglich insgesamt 15 Kinder an einem Ferienprogramm teil, das von vier pädagogischen Fachkräften betreut wird. Die Kinder kommen überwiegend aus dem Südostviertel, ihre Sprachfähigkeiten sind sehr unterschiedlich. Ziel des Angebots ist es, die Sprachentwicklung spielerisch zu fördern – ein wichtiger Beitrag für die gesellschaftliche Teilhabe und gelingende Integration.
Möglich wurde das Projekt dank einer besonderen Initiative: Jedes Jahr steht für den Handball-Zweitligisten TUSEM Essen ein besonderes - durch das Wohnungsunternehmen Allbau für Storp 9 organisiertes - Spiel während der Winterpause an. Auch Mitte Januar ging es wieder gegen die von über 5.000 Online-Votern gewählten AllbauAllstars, eine Auswahl von Essener Amateurhandballern. Die rund 850 Zuschauer in der ausverkauften Klaus-Schorn-Sporthalle auf der Margarethenhöhe sahen ein torreiches Spektakel und brachten eine tolle Spendensumme ein: 10.400 Euro kamen für verschiedene Projekte des „Storp 9“ zusammen – das war die Rekordeinnahme im Rahmen der 12-jährigen Geschichte des Benefizspiels.
Kinder lernen Deutsch spielerisch
Besonders für Kinder ist es wichtig, frühzeitig sprachlich gefördert zu werden – denn Sprache ist nicht nur Kommunikation, sondern auch ein zentrales Element für Integration. Wer die Landessprache beherrscht, kann leichter Freundschaften knüpfen, sich in der Schule zurechtfinden und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Damit es den Kindern mehr Spaß macht, die Sprache zu lernen, haben die Mitarbeitern in Storp9 im Rahmen des aktuellen Sprachförderungsprojektes im Vorfeld ganz besondere Spielangebote ausgearbeitet, bei denen die Kinder alltagsbezogen und mit Neugier Deutsch lernen können. Das Angebot umfasst ausgearbeitete Spiel- und Lernkonzepte, die die Kinder gezielt im Spracherwerb stärken. Dabei geht es nicht nur um Wortschatz und Grammatik, sondern vor allem um Kommunikation im Alltag, um das Erzählen, Fragenstellen und Verstehen.
Ein besonderes Highlight hatten Kinder und Betreuer nun gestern: Mit Dominik Plaue und Max Neuhaus kamen am Donnerstag zwei Spieler von TUSEM Essen zu Besuch und lernten das Projekt kennen. Sie waren begeistert: „Solche Termine hat man als Profi-Sportler nicht so häufig, aber sie machen nachdenklich. Dieses Sprachförderprojekt in Storp 9 ist ein Beispiel dafür, wie Integration lebendig und alltagsnah gelingen kann – mit Herz, Engagement und der Überzeugung, dass jedes Kind die Chance auf sprachliche und gesellschaftliche Teilhabe verdient. Damit können wir uns als TuSEM sehr gut identifizieren!“
Besondere Beziehung zwischen Storp9 und Allbau
Der Allbau hat in der Storpstraße 9 in 2005 ein Haus zu einem Stadtteiltreff mit Café umgebaut. Es wird gemeinsam mit der cse ruhr GmbH, dem Jugendamt der Stadt Essen, der Jugendhilfe gGmbH, der Franziskanergemeinde Hl. Kreuz, dem Storp9 e. V. und dem Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V. (VKJ) betrieben und mit Leben gefüllt. Es ist ein Projekt, das anderen als Vorbild diente: Private Initiativen sowie Träger der öffentlichen und freien Jugendhilfe haben hier einen Vertrag unterschrieben, in dem sie sich dazu verpflichten, sich für eine integrierte Quartiersentwicklung zu engagieren. Der auf Dauer angelegte Kooperationsvertrag, dessen Bestandteil auch die Festschreibung personeller und finanzieller Ressourcen ist, bedeutet kontinuierliche, soziale Arbeit und Planungssicherheit im Quartier.
Zurzeit gibt es in Storp9 etwa 35 Angebote pro Woche. Sie reichen von Integrationskursen, Sprachkursen, Rechtschreibförderung, Hausaufgabenbetreuung und PC-Beratung über Kreativangebote und das sogenannte Repair-Café bis hin zu Erziehungs-, Wohn- und Rechtsberatung. Darüber hinaus haben regelmäßig von Storp9 und Allbau initiierte und organisierte Veranstaltungen wie das Sommerfest oder der Nikolausmarkt und Aktionstage wie „Hallo Nachbar“ sowie die Pflanzaktion „Der grüne Daumen“ auf dem direkt angrenzenden Storpplatz längst Tradition.